Eine Lehrstunde in Demut
Episoden zu ähnlichen Themen
Anlässe für eine Pressemitteilung
Mögliche Anlässe für eine Pressemitteilung: Neue Produkte oder Dienstleistungen Unternehmensjubiläum oder Meilensteine Auszeichnungen oder Zertifizierungen neue Kooperationen oder Partnerschaften Neueröffnungen oder Standortveränderungen erfolgreiche Projekte oder...
Pressearbeit: Wenn der Anlass fehlt
Tausendundeins Wege, um die Aufmerksamkeit der Medien zu gewinnen und als Experte wahrgenommen zu werden: identifiziere deine Zielmedien baue deinen Expertenstatus auf nutze soziale Medien zur Positionierung pflege lokale PR-Beziehungen gehe gezielt auf...
Wie sieht eine Pressemitteilung aus?
So ist eine professionelle Pressemitteilung aufgebaut: Mit einer knackigen Überschrift, einer informativen Einleitung und klaren Antworten auf die W-Fragen. Nutzen Sie Zitate, um Ihre Argumente zu untermauern, und liefern Sie Hintergrundinformationen in einer...
Es sind genau 25 Jahre seit ich von der Oberhessische Presse zu meinem ersten Termin geschickt wurde. Eine Ortsvorsteherwahl in Mardorf, einem kleinen Ort im Marburger Land. Ich suchte eigentlich nur einen „Ferienjob“ für die Zeit zwischen mündlichem und schriftlichen Abi. Ich blieb in der Redaktion bis nach meinem Volontariat 7 Jahre später.
Ich hätte nie gedacht, dass Journalistin, Reporterin oder Redakteurin (die Unterschiede kannte ich da noch nicht) mein Beruf sein könnte. Schreiben war NICHT meine Leidenschaft – das ist es bis heute nicht. Genauso wenig wie Atmen meine Leidenschaft ist und doch tue ich es ständig.
Ich hatte allerdings schon vorher Kontakt zu Printmedien, denn ich habe mit 12, 13 oder so bei uns im Dorf das Amtliche Mitteilungsblatt ausgetragen. Gute Güte, das war der schlimmste Job ever.
Bei Wind und Wetter, Hitze und Glatteis mit dem Fahrrad bergauf, bergab. Treppe hoch, Briefkasten auf, Treppe runter. Und dann jeden Monat auch noch das Geld eintreiben. Klingeling, Kleingeldgefuddel, Small Talk, raus.
Das war wirklich schlimm. Anstrengend. Mal fiel das Fahrrad auf dem Glatteis um, dann flutschten die Zeitungen aus der Hand und flatterten über die Gass‘, dann setze Nieselregen ein.
Was aber immer interessant war, war zu sehen, wie die Leute leben. Manche Fachwerkhäuschen waren wie eine Zeitmaschine in die 50er, andere Wohnungseinrichtungen hatten da schon ihre beste Zeit hinter sich gehabt.
Ich bin kein Mensch, der sich für Interior Design interessiert, sondern tatsächlich dafür, wie die Menschen leben, was sie gerne tun, wofür sie morgens aufstehen. Ich sagte ja schon gestern oder so: „Was machst du beruflich?“ ist eine meiner liebsten Fragen, denn es führt immer dazu, was die Leute begeistert, wofür sie sich interessieren und so weiter. So gesehen, war der Job nur halb so schlimm.
Der langweiligste war er zumindest nicht. Das war zweifelslos das wöchentliche Putzen der Jagdhütte einen Kilometer vom Dorf entfernt, wo es kein warmes Wasser gab und man deshalb den halb gefüllten Putzeimer hinschleppen musste. Eine Lehrstunde in Demut…