Tausend Wege, um eine Katze zu häuten
„Es gibt mehr als eine Art, eine Katze zu häuten.“
Dieser Satz (“There’s more than one way to skin a cat.”) stand die Tage in einem Newsletter und er hat mich nachhaltig verstört. Bah, welch ekelhafte Metapher, die aber so oder ähnlich wohl im englischsprachigen Raum kursiert (https://www.bnd.com/living/liv-columns-blogs/answer-man/article181298616.html).
Die Botschaft dahinter ist allerdings völlig richtig. Es gibt niemals nur den EINEN Weg.
Nur weil eine junge Dame auf LinkedIn berichtet, dass sie sich die Freiheit der Selbstbestimmung um die Nase wehen lässt, weil sie Turnschuhe statt flacher Schuhe im Job trägt, muss das nicht für dich der gleiche Weg sein. (Sie nennt es natürlich „Sneaker“ und „Ballerinas“ und rund 18000 Leute finden das super).
Ich meine das gar nicht despektierlich. Wer gerade seine ersten Schritte in der Berufswelt tut, ist vermutlich unsicher, welche unausgesprochenen Regeln gelten.
Und vielleicht denkt man auch, man müsse Ballerinas tragen, um zur Peer-Group dazu zu gehören. Denn: In so vielen Bereichen müssen die Schuhe zum Job passen. Nicht nur als Primaballerina (wiuhwiuh, Kalaueralarm!), sondern auch auf dem Bau, als Golfballtaucher oder Fliegenfischer. Ganz wichtig. Im Büro zum Teil eben auch. Gummistiefel oder Stahlkappen wären da seltsam.
Nun bin ich schon lange selbstständig (grob 25 Jahre) und auch schon lange zumindest altersmäßig in der Erwachsenenphase. Für mich steht außer Frage, dass ich die Schuhe anziehe, die ich angemessen finde. Wenn ich Live-Workshops mache, muss ich mit den Schuhen laufen, stehen und sitzen können. In Ballerinas krieg ich Zehenkrampf – deshalb fallen die raus.
Über die Phase, mir darüber Gedanken zu machen, welches Schuhwerk andere von mir erwarten, bin ich wie vermutlich die meisten von uns, längst hinaus.
Warum also zieht dieser Post über die „Ich tauschte Ballerinas gegen Sneaker und wurde glücklich“-Geschichte so viel Applaus auf sich? Und was hat das mit der armen Katze zu tun?
Die Botschaft dahinter ist es. Die Botschaft ist „Ich dachte, ich müsste mich anpassen und in eine Rolle quälen. Ich tat es und merkte, dass es mir damit nicht gut ging. Ich bin jetzt in meiner echten Rolle und alles ist super.“
Ob man diese Transformation durch den Wechsel des Schuhwerks, bunte Haaren oder durch ein Outing bewirkt – das ist höchst individuell. Aber diese Entwicklung, selbstbestimmt und nach eigenen Ermessen gute Entscheidungen für sich zu treffen – das ist es, was viele Leute kennen und worin sie sich wieder erkennen. Das muss dieses „Erwachsenwerden“ sein.
Jeder Mensch ist anders. Jedes Transformation ist anders. Jeder Mensch hat eine andere Persönlichkeit, eine andere Risikobereitschaft und andere Werte.
Erzählst du schon die Geschichte, in der sich die Menschen um dich herum wiedererkennen?
Du musst nicht von deinen Schuhen erzählen, wenn es für dich nicht wichtig ist. Es gibt mehr als eine Art eine Katze … äh… zu streicheln.
Schreib mir gerne eine Nachricht, wenn du wissen willst, wie ich dir helfen kann, deine Geschichten zu erzählen.
#storytelling #expertentexte #themenfreihaus
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